Basiswissen Abnahmetest – Aus- und Weiterbildung zum ISTQB® Foundation Level Specialist – Acceptance Testing

Das Buch “Basiswissen Abnahmetest – Aus- und Weiterbildung zum ISTQB® Foundation Level Specialist – Acceptance Testing” von Florian Fieber und Marc-Florian Wendland ist die jüngste Neuerscheinung der “ISTQB® Certified Tester”-Titel im dpunkt.verlag und setzt damit die Reihe der Begleitbücher zu den ISTQB®-Lehrplänen fort.

Der Abnahmetest nimmt im Softwareentwicklungsprozess eine besondere Stellung ein, es geht um Vertrauen, Qualität und Sicherheit. Er soll den Projektbeteiligten ausreichend Vertrauen in das Produkt geben und ihnen die notwendigen Informationen liefern, das Produkt abzunehmen und freizugeben. Vertrauen entsteht durch den Nachweis von Qualität. Je höher die Qualität des Produktes ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Erwartungen der Projektbeteiligten erfüllt werden. Vertrauen ist zwar gut, manchmal ist aber Kontrolle sprichwörtlich besser. Durch einen (möglicherweise formalen) Nachweis der Qualität entsteht letztendlich die notwendige Sicherheit, das Produkt so betreiben zu können, dass kein Schaden, sondern vielmehr ein hoher Nutzen aus dessen Einsatz resultiert und die Risiken entsprechend möglichst minimiert sind.

Dieses Buch bietet eine umfassende, sowohl theoretische als auch praktische, Einführung in das Thema Abnahmetest. Es lehrt den Abnahmetest auf der Grundlage des ISTQB-Lehrplans und vermittelt alle prüfungsrelevanten Themen des Lehrplans. Für die Praxis relevante Themen, die über den Lehrplan hinaus gehen, werden durch vertiefende Exkurse und Praxisbeispiele ergänzt und durch ein realistisches Fallbeispiel illustriert. 

Inhalt

Dieses Kapitel behandelt die grundlegende Bedeutung des Abnahmetests im Softwarelebenszyklus. Es werden die Beziehungen des Abnahmetests zur Businessanalyse veranschaulicht und wichtige Begriffe und Konzepte der Businessanalyse, welche einen Einfluss auf den Abnahmetest haben, dargestellt:

  • Der Abnahmetest im Softwarelebenszyklus
    • Testen im Softwarelebenszyklus
    • Zweck und Ziele des Abnahmetests
    • Abnahmetests in sequentiellen vs. agilen Softwareentwicklungsmodellen
  • Grundlegende Beziehungen
    • Geschäftsziele, Geschäftsbedarfe und Anforderungen
    • Anforderungen/User-Storys, Abnahmekriterien und Abnahmetests
    • Die Wichtigkeit der Qualität der Anforderungen
  • Businessanalyse und Abnahmetests
    • Beziehungen zwischen Businessanalyse- und Testaktivitäten
    • Zusammenarbeit zwischen Businessanalysten und Testern beim Abnahmetest
    • Wie der Abnahmetest den Entwicklungsprozess vorantreiben kann: ATDD und BDD

In diesem Kapitel werden die Aktivitäten und Aufgaben bei der Erstellung und dem Entwurf von Abnahmekriterien dargestellt. Es werden unterschiedliche Testvorgehensweisen vorgestellt und veranschaulicht, wie erfahrungsbasierte Testverfahren den Abnahmetest unterstützen können:

  • Abnahmekriterien erstellen
  • Abnahmetests entwerfen
    • Testvorgehensweisen und Testverfahren für den Abnahmetest
    • Testfälle mit der Gherkin-Sprache erstellen
  • Erfahrungsbasierte Ansätze für den Abnahmetest
    • Exploratives Testen
    • Beta-Tests

Dieses Kapitel diskutiert und beschreibt die für den Benutzerabnahmetest wichtigsten nicht-funktionalen Anforderungen und wie der Abnahmetest den Umgang mit den diesen durch Abnahmekriterien unterstützt:

  • Nicht-funktionale Qualitätsmerkmale und Nutzungsqualität
    • Das ISO 25010-Qualitätsmodell
    • Das ISO 25010-Modell der Nutzungsqualität
    • Nicht-funktionale Qualitätsmerkmale im Abnahmetest
  • Gebrauchstauglichkeit und Benutzererlebnis
    • Gebrauchstauglichkeit
    • Benutzererlebnis (UX)
    • Gebrauchstauglichkeitstest
  • Performanz
    • Anforderungen und Abnahmekriterien für Performanzabnahmetests
    • High-Level-Performanzabnahmetests
  • IT-Sicherheit
    • Anforderungen und Abnahmekriterien für IT-Sicherheitsabnahmetests
    • High-Level-IT-Sicherheitsabnahmetests

In diesem Kapitel werden zwei standardisierte Modellierungssprachen eingeführt, welche für die Analyse und Realisierung von Geschäftsprozessen und Geschäftsregeln häufig eingesetzt werden: zum einen der Standard Business Process Modelling Language (BPMN), zum anderen der Standard Decision Model and Notation Model (DMN). Im Abnahmetest werden Modelle und Modellierungssprachen vor allem während der Testanalyse und dem Testentwurf eingesetzt. Businessanalysten und Tester sollten daher die elementaren Eigenschaften beide Modellierungssprachen kennen, um die Vorteile eines visuellen bzw. modellbasierten Abnahmetests nutzen zu können.  

  • Grundlagen der Modellierung
  • Geschäftsprozess- und Geschäftsregelmodellierung
    • Einführung in BPMN
    • Einfürhung in DMN
  • Geschäftsprozess- und Geschäftsregelmodelle im Abnahmetest verwenden
    • Modellbasiertes Testen
    • Bewährte Testmodellierungspraktiken
  • Abnahmetests aus Geschäftsprozess- und Geschäftsregelmodellen ableiten
    • Ableitung von Abnahmetests aus Geschäftsprozessmodellen
    • Ableitung von Abnahmetests aus Entscheidungstabellen

Dieses Kapitel erläutert, welche sozialen und kommunikativen Fähigkeiten für einen kollaborativen Abnahmetest wichtig sind und durch welche Aktivitäten und Werkzeuge der Abnahmetest unterstützt wird:

  • Zusammenarbeit
  • Aktivitäten
    • Fehleranalyse
    • Berichterstattung
    • Qualitätssicherungsaktivitäten für den Abnahmetest
  • Werkzeugunterstützung
    • Werkzeugarten im Abnahmetest
    • Auswahl und Einführung

Autoren

Florian Fieber

Florian Fieber ist Gründer und Geschäftsführer der QualityDojo IT-Consulting GmbH in Berlin und seit knapp 15 Jahren als Berater und Trainer im Bereich der Qualitätssicherung von Softwaresystemen tätig. Seine Schwerpunkte liegen dabei im Testmanagement, der Verbesserung von Testprozessen sowie der Businessanalyse von Enterprise-Anwendungen. Gemäß der Unternehmensvision „Zufriedene Anwender durch bessere Software“ unterstützt er seine Kunden durch strategische Beratung und operative Projektunterstützung sowie bei der Qualifizierung von Mitarbeitern und Teams.

Nach seinem Studium der Medieninformatik und Information Systems arbeitete er zunächst als Softwareentwickler für Enterprise-Anwendungen sowie als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Beuth Hochschule Berlin. Seine Tätigkeiten entwickelten sich seitdem vom manuellen Testen über die Testautomatisierung zum Testmanagement und Requirements Engineering und umfassen heute alle qualitätssichernden Aspekte im gesamten Softwarelebenszyklus.

Herr Fieber ist seit 2006 als Trainer für „ISTQB Certified Tester“-Seminare aktiv und hat in dieser Zeit zahlreiche Seminarinhalte entwickelt und weit über 100 Seminare geleitet. Er ist stellvertretender Vorsitzender des German Testing Board e.V. und engagiert sich als Leiter der Arbeitsgruppe „Acceptance Testing“ für die Weiterentwicklung des ISTQB-Lehrplans.

Marc-Florian Wendland

Marc-Florian Wendland studierte an der Beuth Hochschule für Technik (früher: TFH Berlin) Medieninformatik und anschließend Computer Engineering. Seine Diplomarbeit „Informationsintegration in heterogen verteilten Datenbanken“ wurde mit dem begehrten Joachim-Tiburtius-Preis für die beste Diplomarbeit Berlins 2008 ausgezeichnet. Seit über 10 Jahren arbeitet er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fraunhofer Institut FOKUS und befasst sich mit der Optimierung von Qualitätssicherungsverfahren in komplexen, Software-intensiven Systemen. Er war für die Ausarbeitung von Strategien, Lösungen und Prototypen in zahlreichen nationalen und internationalen Forschungs- und Industrieprojekten in den verschiedensten Branchen verantwortlich. Sein Steckenpferd ist die Automatisierung von Testentwurf und -durchführung. Er hat er sich mit der Einbringung von Abstraktion zum Zwecke der Automatisierung beschäftigt, wie es beispielsweise beim modellbasierten und schlüsselwortgetriebenen Testen der Fall ist.

Marc-Florian Wendland ist seit seinem Beginn im Fraunhofer Institut FOKUS in verschiedene Standardisierungsaktivitäten involviert. Seit 2010 leitet er die Arbeitsgruppe des UML Testing Profil (UTP) bei der OMG. Zudem beteiligt er sich an den Standardisierungsarbeiten rund um die Modellierungssprachen UML und SysML. Bei der ETSI war maßgeblich an der Veröffentlichung der Testmodellierungssprache Test Description Language (TDL) beteiligt. Kurzzeitig war Marc-Florian Wendland zudem stellvertretender Leiter der Fachgruppe Softwaretest Berlin/Brandenburg. Seit 2019 ist Marc-Florian Wendland Mitglied im German Testing Board (GTB) und dort als stellvertretender Arbeitsgruppenleiter für die Ausbildungsprogramme „Testautomatisierungsentwickler“ (ATE) und „Acceptance Testing“ (AcT) aktiv.

Neben seiner industrienahen Forschungstätigkeit im Fraunhofer Institut FOKUS und der Standardisierungs- bzw. Gremienarbeiten ist Marc-Florian Wendland zudem als freier Trainer für die verschiedenen ISTQB Certified Tester-Schulungen tätig.